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Coronavirus/USA: Todeszahlen werfen Fragen auf - Trump verlässt einfach den Raum - Merkur.de

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In den USA verbreitet sich das Coronavirus explosionsartig. Die Zahl der Todesopfer und Neuinfektionen ist weiter auf Rekordniveau. Jede Minute stirbt in Amerika ein Mensch an der Krankheit. News-Ticker.

  • Die USA bricht in der Coronavirus*-Pandemie weiter täglich traurige Rekorde.
  • Die Zahl der Corona-Neuinfektionen explodieren. Bisher wurden in den USA mehr als 150.000 Todesopfer registriert.
  • Am Mittwoch (29. Juli) sind in Amerika über 1400 Menschen an einem Tag dem Virus zum Opfer gefallen. (Update vom 30. Juli, 09.07).
  • Das Repräsentantenhaus greift nun mit einer Regelung durch und führt strickte Änderungen ein (Update vom 30. Juli, 06.31 Uhr).

Update vom 30. Juli, 09.07 Uhr: Immer wieder werden neue Schreckenszahlen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie aus den USA gemeldet. Es ist mit Abstand das am schwersten getroffene Land auf der Welt. Die Zahl der Infizierten steigt kontinuierlich an und hat jetzt einen Stand von etwa 4,34 Millionen Menschen erreicht. Allein am Mittwoch (29. Juli) haben sich knapp 60.000 Menschen neu mit dem Virus infiziert.

Auch die Todeszahlen steigen in Amerika weiter an, berichtet die Welt. Die Johns Hopkins Universität in Baltimore gab am Mittwoch bekannt, dass inzwischen mehr als 150.000 Menschen an der Krankheit gestorben sind. Verglichen mit der Einwohnerzahl von etwa 330 Millionen Amerikanern ist das der höchste Wert weltweit. Am Mittwoch erreichte dann die Anzahl der Toten wieder ein trauriges Hoch. 1461 Menschen waren an diesem Tag in den USA gestorben - der höchste Wert seit dem 27. Mai. Das bedeutet, dass pro Minute ein Mensch dem Virus zum Opfer gefallen ist.

Während die Corona-Todeszahlen in den USA steigen, setzt Trump auf Ablenkung

Trotz der zahlreichen Infizierten und Toten in seinem Land nimmt US-Präsident Donald Trump wieder Abstand von seinem neu eingeschlagenen Corona-Bekämpfungskurs. Motiviert propagierte Trump seit einigen Tagen wieder das Tragen einer Maske als patriotischen Akt und rief zur sozialen Distanz auf. Doch der Wandel hielt nur kurz an beim US-Präsidenten. Jetzt ist erneut das Malariamittel Hydroxychloroquin das Wundermittel schlechthin in der Corona-Bekämpfung. Und wenn im täglichen Corona-Briefing im Weißen Haus unangenehme Fragen gestellt werden, verlässt Trump einfach den Raum.

Um sich nicht weiter mit den bedrückenden Corona-Zahlen in seinem Land auseinandersetzen zu müssen, lenkt Trump nun mit drei anderen Themen ab, so berichtet es der Focus. Für ihn ist nun wichtiger, dass die Wirtschaft in seinem Land wieder anläuft. Dabei wurde gerade aus diesem Sektor Schreckenszahlen vermeldet. Besonders die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist nun sein erklärtes Ziel. Außerdem wettert er erneut gegen die Proteste im eigenen Land. Nur Trump selbst könne dem Land und damit auch dem Wähler Sicherheit zurückbringen. Und dann wäre da noch der andauernde Konflikt mit China. Er wirft seinem Konkurrenten im Wahlkampf, Joe Biden, vor, Chinas Aufstieg befördert zu haben und sich nicht für die Interessen der USA einzusetzen.

Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses führt neue Regeln ein

Update vom 30. Juli, 06.31 Uhr: Das US-Repräsentantenhaus zieht nach dem positiven Corona-Testergebnisses eines Abgeordneten (siehe Update vom 29. Juli, 22.40 Uhr) nun Konsequenzen. Abgeordnete und Mitarbeiter müssten „im Saal des Repräsentantenhauses jederzeit Masken tragen“, kündigte dessen Vorsitzende, die Demokratin Nancy Pelosi, am Mittwoch (Ortszeit) an. Ohne einen Mund-Nasen-Schutz dürfe das Gebäudes des Unterhauses zukünftig nicht mehr betreten werden. Zuvor musste lediglich in Ausschüssen eine Maske getragen werden, außerhalb dieser galt nur die Empfehlung, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Ab Donnerstagmorgen soll die neue Regelung gelten.

Update vom 29. Juli, 22.40 Uhr: Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität sind in den USA inzwischen mehr als 150.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Das ist weltweit der höchste Wert in absoluten Zahlen. Weil die USA aber etwa 330 Millionen Einwohner haben, liegen die Zahlen - gemessen an der Bevölkerungszahl - in anderen Ländern höher. Mit etwa 45 Verstorbenen pro 100.000 Einwohnern liegen die USA damit hinter Spanien und Italien (60/100.000) oder Belgien (86/100.000).

Unterdessen wurde ein republikanischer Kongressabgeordneter - Louie Gohmert - beim Zutritt zum Weißen Haus positiv auf das Coronavirus getestet. Er habe - anders als in den Monaten davor - besonders in den letzten beiden Wochen eine Maske getragen und verspüre derzeit keine Symptome, so auf Gohmert Twitter:

Corona in den USA: Statistik zeigt Verteilung der Todesfälle

Update vom 29. Juli, 18.05 Uhr: Aus neuen Statistiken ist nun ersichtlich, welche US-Bundesstaaten in der Coronavirus-Pandemie besonders betroffen sind und sehr viele Corona-Tote zu beklagen haben.

Wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, starben im Juli alleine in Texas 4000 Menschen mit oder an Covid-19. In Florida waren es fast 2700 Menschen, in Kalifornien 2500. In allen drei genannten Bundesstaaten sowie in Arizona waren demnach die Krankenhäuser im Kampf gegen die heimtückische Lungenkrankheit in den vergangenen Tagen völlig überlastet.

Corona-Krise in den USA: Verbündeter von Donald Trump unter Druck

Update vom 29. Juli, 15.30 Uhr: In der Corona-Krise in den USA gerät zunehmend ein enger Verbündeter von US-Präsident Donald Trump unter Druck: Floridas republikanischer Gouverneur Ron DeSantis hatte schon im Mai die Pandemie für „unter Kontrolle“ beschrieben und auf eine rasche Öffnung der Wirtschaft gedrängt. Mit inzwischen knapp 442.000 Infizierten liegt Florida an zweiter Stelle nach Kalifornien, was die Infektionszahlen angeht. Und es werden täglich im Schnitt etwa 10.000 Infektionen mehr.

Besonders Mängel bei zwei Faktoren machen eine Eindämmung der Pandemie in Florida so schwierig: die Tests und die Kontaktverfolgung. Bis zu zehn Tage kann es dauern, bis Tests ausgewertet werden.

Gesundheitsexperten zufolge müssen Ergebnisse aber nach spätestens 48 Stunden vorliegen, damit Infizierte schnell genug isoliert werden können. Außerdem hat Florida nur 1600 Mitarbeiter in Gesundheitsbehörden zur Verfügung, die Kontakte nachverfolgen können. Experten zufolge müssten es bei 21 Millionen Einwohnern aber mindestens 6300 Mitarbeiter sein.

DeSantis Weigerung, eine Maskenpflicht anzuordnen, dürfte auch eine größere Rolle gespielt haben, dass sich Florida zu einer der Corona-Hochburgen in den USA entwickelt hat.

Corona in den USA: 1592 Todesopfer binnen 24 Stunden

Update vom 29. Juli, 6.23 Uhr: Die Zahl der täglich verzeichneten Todesopfer des Coronavirus in den USA ist am Dienstag stark angestiegen. Binnen 24 Stunden wurden 1592 Verstorbene gezählt, wie aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität hervorgeht. Dies ist die höchste Zahl seit zweieinhalb Monaten. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten im Land liegt inzwischen bei mehr als 149.000.

Die USA sind sowohl von den Infektions- als auch den Totenzahlen her das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. US-Präsident Donald Trump hatte angesichts der steigenden Zahlen zuletzt die Bevölkerung zum Tragen von Atemschutzmasken aufgerufen. Dies war eine Kehrtwende, nachdem Trump zuvor das Tragen von Mund-Nasen-Schutz lächerlich gemacht hatte. Von dem rasanten Anstieg der Infektionszahlen in den vergangenen Wochen sind vor allem Bundesstaaten im Süden und Westen der USA betroffen.

Trump-Umfragewerte in Corona-Krise im Sturzflug: „Niemand mag mich“

Trump hat indes seine gesunkenen Zustimmungswerte in der Corona-Krise beklagt. „Niemand mag mich“, sagte Trump am Dienstag während einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Er beschwerte sich darüber, dass sein Berater für den Umgang mit der Pandemie, der führende Seuchenexperte Anthony Fauci, populärer sei als er selbst. „Dies muss an meiner Persönlichkeit liegen“, sagte der Präsident über sich selbst.

Trump und sein Umfeld hatten in den vergangenen Wochen wiederholt versucht, Fauci in Misskredit zu bringen und seine Glaubwürdigkeit zu untergraben. Der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten gilt als führender Coronavirus-Experte der USA. Mit seinen ungeschminkten Aussagen zog er sich aber den Unmut des Präsidenten zu.

Corona: Welche Schuld trägt Trump? USA rechnen mit immer mehr Toten - kein Ende in Sicht

Update vom 28. Juli, 20.30 Uhr: Die USA rechnen mit tausenden Corona-Toten in den kommenden Tagen - und das war es noch lange nicht. US-Virologe Dr. Anthony Fauci stellte diese düstere Prognose auf.

In den nächsten Tagen werden die USA demnach eine traurige Schwelle in der Coronavirus-Pandemie überschreiten: 150.000 Tote. Stand Dienstagabend, 20.40 Uhr, sind in den Vereinigten Staaten laut Johns Hopkins Universität bereits 148.298 Menschen mit und/oder an der heimtückischen Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Zum selben Zeitpunkt waren 4.309.230 Corona-Infektionen insgesamt registriert. Nur in Brasilien (2.442.375) und Indien (1.480.073) gibt es weltweit ebenfalls gemeldete Coronavirus-Fälle im Millionen-Bereich. Angesichts der erschreckenden Zahlen bleibt die Frage, welche Mitschuld US-Präsident Donald Trump am Covid-19-Desaster seines Landes trägt.

Corona-Krise in den USA: Zahlreiche Coronavirus-Fälle in MLB

Update vom 28. Juli, 19.30 Uhr: Scharfe Kritik aus der amerikanischen Baseball-Liga. Seit wenigen Tagen läuft der Spielbetrieb in der MLB. Doch wegen zahlreicher Coronavirus-Fälle in Teams und Klubs kam es direkt wieder zu mehreren Spielabsagen.

Alleine bei zwölf Spielern und zwei Trainer der Miami Marlins wurde Corona nachgewiesen. Und wie faz.net schreibt, traten die Philadelphia Phillies zu einer Partie an, obwohl intern Infektionen bekannt gewesen seien.

Manager Dave Martinez von den Washington Nationals erklärte nun: „Ich will ehrlich sein, ich habe Angst. Ich habe wirklich Angst. Man sieht, wie sich ein halbes Team infiziert und von Stadt zu Stadt reist. Ich habe Freunde in dem Miami-Team, das stinkt wirklich.“

Coronavirus-Pandemie in den USA: Virologe Fauci befürchtet tausende Corona-Tote in wenigen Tagen

Erstmeldung vom 28. Juli: Die Lage in der Corona-Krise spitzt sich nach Ansicht von US-Virologen Dr. Anthony Fauci weiter zu.

In den kommenden Monaten rechnet der Immunologe mit Tausenden weiteren Todesopfern, berichtet CNN. Fauci verweist auf die 1.000 Corona-Todesfälle pro Tag, die derzeit in den USA registriert werden. „Wir werden weiter leiden und weiter sterben, wenn wir das nicht unter Kontrolle bekommen“, sagte Fauci gegenüber CNN.

US-Gesundheitsexperte und Immunologe Anthony Fauci.

© AL DRAGO/afp

Solange es keinen Impfstoff gibt, sei es laut dem Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten (NIAID) wichtig, andere Dinge zu tun, um die Sache noch umzudrehen. Es sei also wichtig Masken zu tragen, Abstand zu halten und Hygiene-Schutzmaßnahmen einzuhalten.

Coronavirus in den USA: Riesen Hoffnung auf Impfstoff

Auf der ganzen Welt hat das Rennen um einen Corona-Impfstoff begonnen. Aktuell werde laut WHO an 200 Impfstoffen geforscht. In den USA ist die Hoffnung riesig möglichst schnell einen Impfstoff gegen das Coronavirus auf den Markt zu bringen. Jetzt geht ein Impfstoff-Kandidat in die heiße Testphase - eine Studie mit 30.000 Probanden ist gestartet, teilte die zum US-Gesundheitsministerium gehörenden National Institutes of Health (NIH) mit. Das US-Biotech-Firma Moderna hatte schon nach ersten erfolgreichen Ergebnissen im Frühjahr, die Phase III-Studie angekündigt. Erste Ergebnisse werden möglicherweise im November vorliegen. Bei Modernas Präparat handelt es sich um einen sogenannten RNA-Impfstoff. In bislang durchgeführten Tests mit dem Moderna-Corona-Impfstoff mRNA-1273 waren vielversprechend. Probanden hatte mit dem Mittel Antikörper gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 entwickelt. Die Nebenwirkungen seien gering gewesen. Noch ist unklar, ob und wie lange die Antikörper die Probanden tatsächlich vor einer Infektion schützen können.

Coronavirus in den USA: So soll der RNA-Impfstoff vor Corona schützen

Auf der Suche nach einem Impfstoff, der Menschen gegen das Coronavirus immun macht, gibt es verschiedenen Ansätze. Einer davon ist ein sogenannter RNA-Impfstoff. Das Mittel enthält genetische Informationen des Erregers. In den Körper injiziert, sollen die Zellen der Probanden ungefährliche Proteine des Virus herstellen. Diese Proteine wiederum aktivieren das Immunsystem, um einen eigenen Schutz gegen das Virus aufzubauen.

Um die Corona-Pandemie letztendlich zu bekämpfen, benötigen wir dringend einen sicheren und wirksamen Impfstoff, sagte Anthony Fauci in der NIH-Pressemitteilung. Die ersten Ergebnisse der klinischen Tests im Frühstadium seien vielversprechend gewesen. „Diese wissenschaftlich strenge, randomisierte, placebokontrollierte Studie soll feststellen, ob der Impfstoff Covid-19 verhindern kann und wie lange dieser Schutz dauern kann“, so Fauci. NIH-Direktor Francis Collins gibt sich optimistisch: „Ein sicherer und wirksamer Impfstoff, der bis Ende 2020 vertrieben wird, ist ein großes Ziel, aber es ist das richtige Ziel für das amerikanische Volk.“(ml mit Material der dpa) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

Rubriklistenbild: © JIM WATSON / AFP




July 30, 2020 at 03:26PM
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