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Völkische Gruppen im Raum Dresden unterwegs - Freie Presse

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Wotansknoten an der Uniform: Organisation ist dem Verfassungsschutz vollkommen unbekannt

Dresden.

Die Fotos, die der Account "Dresden Nazifrei" am Mittwoch bei Twitter veröffentlichte, verbreiteten sich schnell im Netzwerk. Eines der Fotos zeigt mehrere junge Frauen, die mit Zöpfen und einheitlicher Tracht - helles Hemd, dunkle Röcke - in der Nähe von Rathen spazieren gehen. Wenige Minuten später postete der Account die nächsten Bilder. Auf ihnen ist eine andere Gruppe von jungen Frauen zu sehen, die augenscheinlich auf dem Dresdner Neumarkt mit Gitarrenbegleitung für die Passanten singt. Auch sie waren uniformiert: rote Matrosenhemden und dunkle Röcke. Schnell stand der Verdacht im Raum, dass die Bilder Beweise für rechtsextremistische Treffen in der Region seien. Die Symbole auf den Hemdsärmeln deuten zumindest darauf hin.

Auf dem Foto aus der Sächsischen Schweiz ist der sogenannte Wotansknoten als Emblem zu erkennen. "Der Wotanskoten ist ein Symbol der nordischen Mythologie und wird auch von Rechtsextremisten genutzt", stellt das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz auf Anfrage klar. Allerdings kennt die Behörde die konkrete Gruppe nicht. Ihr sei aktuell kein "Personenzusammenschluss" bekannt, der das Symbol auf seinen Uniformen nutzt.

Die jungen Frauen, die auf dem Dresdner Neumarkt abgelichtet wurden, können laut Verfassungsschutz dem Freibund zugeordnet werden. Ihre Ärmel ziert eine schwarze Fahne, auf denen eine aufgehende Sonne zu sehen ist - das Erkennungszeichen des Freibunds. Die Organisation wird nicht vom sächsischen Verfassungsschutz verboten. Aber sie wird der neurechten Szene zugeordnet.

Laut der niedersächsischen Landesregierung fühlt sich der Freibund "der völkischen Tradition verpflichtet". Sie wies 2019 in der Antwort auf eine Kleine Anfrage darauf hin, dass nach dem Verbot der rechtsex-tremistischen völkischen Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) im Jahr 2009 durch den Bundesinnenminister "auch der ,Freibund' als eine mögliche Nachfolgestruktur der Gruppierung betrachtet" wurde. Tendenzen, dass sich ehemalige HDJ-Mitglieder zum "Freibund" orientieren, konnten demnach aber nicht festgestellt werden.

Aus welchem Grund und wo genau sich die beiden Gruppen in Sachsen aufhielten, ist nicht klar. Das Landesamt für Verfassungsschutz hat nach eigenen Angaben am Donnerstag von der Polizeidirektion Dresden die Information erhalten, "dass diese beiden Gruppen ausgemacht wurden".




July 25, 2020 at 01:05AM
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