
Sulingen/Hamburg – Die Mausepause ist beendet und Torben Kuhlmann auf dem Weg zum Käsefest nach Bern. Äh, falsch. Sein Titelheld, die Maus, ist auf dem Weg zum Käsefest nach Bern. Aber sie kommt zu spät, ist enttäuscht. Die Schweizer Maus rät: „Da musst du wohl die Zeit um einen Tag zurückdrehen.“ Aber wie soll das denn gehen?
Torben Kuhlmann, gebürtig aus Sulingen, mittlerweile wohnhaft in Hamburg und als Illustrator höchst erfolgreich, lässt seine Maus auch im vierten Band „Einstein – Die fantastische Reise einer Maus durch Raum und Zeit“ mit mausekundiger Neugier in die Technik eintauchen.
Zahlreiche Autoren und Regisseure haben ihre Fantasie spielen lassen, ihre Helden in die Abenteuer geschickt mittels kühner Zeitreisekapseln oder futuristischer Beaming-Methoden.
Torben Kuhlmann gibt im neuesten Buch „Einstein“ erneut seinem Lieblingsthema, der Wissenschaft, künstlerisch aufregenden Raum.
Die Neugier der Mäuse, die Fakten und Fiktion mischen, steckt an: Die Szenen, die Kuhlmann so genial illustriert, lassen eintauchen in die Welt jener Pioniere, deren Gedankengänge fabulöse Ideen entstehen lassen.
Auch Leser, die keine tiefe Bindung zu Wissenschaft und Technik haben, haben Spaß daran, mit den Kuhlmann-Mäusen auf Entdeckungsreisen zu gehen. Wem angesichts der vielen mathematisch-physikalischen Formeln der Kopf schwirrt, möchte sich, wie die Maus, den Eiswürfel zur Abkühlung auf den Kopf schnallen.
Die Maus möchte in die Vergangenheit reisen, weil sie doch das große „Chäsfescht“ verpasst hat. Aber: Möchte wirklich jeder in die Vergangenheit reisen? Oder doch lieber einen Blick in die Zukunft werfen?
Auf Zeitreise mit Torben Kuhlmann
Wohin würde Torben Kuhlmann reisen, wenn es tatsächlich jene Technik gäbe, die eine Zeitreise ermöglicht? „Eine Zeitreise würde mich ins Jahr 1905 nach Bern in der Schweiz führen, weil ich nicht widerstehen könnte, es der kleinen Maus gleich zu tun und Albert Einstein während seines Wunderjahres zu besuchen. Nebenbei wäre ich dann auch noch mitten in der Pionierzeit der Fliegerei. Aber dann ginge es auch gleich weiter in die ferne Zukunft. Es würde mich brennend interessieren, in welche – hoffentlich gute – Richtung sich die Welt entwickelt hat, welche Technologien es geben wird und ob wir es zu den Sternen geschafft haben.“
Auf Zeitreise mit Heinrich Meyer
Fast ins selbe Jahr würde Heinrich Meyer reisen. Der 78-Jährige steht als Archivar mit beiden Beinen tief in der Geschichte der Region, vornehmlich in der von Sudwalde. „Ich würde ins Jahr 1908 reisen. Da ist so wahnsinnig viel passiert.
In Sulingen gab es eine Bezirkstierschau auf dem Meyer-Hof, für die der Landwirtschaftliche Verein des Altkreises Sulingen 5 000 Eintrittskarten verkauft hat. Es gab 155 Stück Rindvieh zu sehen, 25 Pferde, 120 Schweine, eine große Anzahl an Schafen. Ziegen und Geflügel waren auch zu sehen. Aber: Es gab auch eine große Maschinenschau, in der örtliche Hersteller sogenannte Grasmäher zeigten.“ Die Tierschau soll es bis in die 1950er Jahre gegeben haben, hat Meyer recherchiert.
Auf Zeitreise mit Martin Hermann
Mit Zeitreisen der ganz anderen Art kennt sich Martin Hermann aus. Der jetzt in Kirchdorf beheimatete ehemalige „Filmemoker“ aus Sulingen ist hauptberuflich Regisseur, Kameramann und Fotograf. Mit der Reihe „Apparatspott“ hat er die Star-Trek-Geschichte um gleich drei plattdeutsche Kapitel bereichert. Und aktuell verfilmt er, zusammen mit einem großen Team an enthusiastischen Freiwilligen, 100 Jahre Sulinger Geschichte („Das Sulingen Projekt“). Für Hermann wäre das Jahr 1968 Ziel seiner Zeitreise: „Unbedingt will ich Jimi Hendrix live hören und gerne kennenlernen.“ Hermann ist auch Musiker und Hendrix ein Vorbild, seit der heute 56-Jährige mit neun Jahren eine Gitarre auf dem Dachboden des Elternhauses fand und sich das Spiel beigebracht hat.
Auf Zeitreise mit Juliane Worbs
Sulingens Pastorin Juliane Worbs hat sich auch für einen Abstecher in die Vergangenheit entschieden: „Ich würde gerne einmal in das Jahr 49 / 50 nach Christus reisen und mit Lydia in Thyatira einen Tee trinken. Dabei möchte ich sie und ihre Sicht auf die unterschiedlichsten Dinge kennenlernen. Mich interessiert unter anderem, was die größte Herausforderung in ihrem Leben war, wer sie dabei unterstützt hat und wofür es sich ihrer Meinung nach lohnt, Risiken einzugehen. Ich stelle mir Lydia als eine toughe Frau vor.
In der Apostelgeschichte 16,14f wird erwähnt, dass sie als selbstständige Geschäftsfrau im Purpurhandel tätig ist, ihren eigenen Haushalt führt und ganz selbstverständlich gewichtige Entscheidungen trifft. Lydia lernt Paulus kennen und fühlt sich von der Botschaft, die er verkündigt, angesprochen. Sie lässt sich und ihr Haus taufen. Lydia gilt als erste Christin in Europa. Es wäre sicher äußerst spannend, sich mit dieser Frau zu unterhalten.“
Auf Zeitreise mit Ariane Hanselmann
Die Geschäftsführerin des Kulturvereins Sulingen, Ariane Hanselmann, interessieren ebenfalls eher zeitlich weiter entfernte Epochen: „Meine Zeitreise würde mich in die Vergangenheit führen, aber nicht in meine eigene, sondern in die Zeit der Tempelritter, um das 12. Jahrhundert herum, um zu erfahren: Was ist wirklich aus dem Tempelschatz geworden? Oder nach Babylon, etwa 900 vor Christus, um die berühmten hängenden Gärten zu sehen. Auf jeden Fall würde die Reise zu einem ungewöhnlichen geschichtlichen Ereignis führen, dessen Geheimnis noch nicht gelüftet ist. Einfach aus Abenteuerlust!“
Termine mit Kuhlmann und Maus
Eine Chance, den Autor im Mittelzentrum persönlich kennenzulernen, bietet sich am Donnerstag, 29. Oktober. Für den Tag ist eine Lesung in der Buchabteilung des Sulinger Kaufhauses Ranck geplant. Und auch ein Hörbuch, gelesen erneut von Bastian Pastewka, soll ab 26. Oktober zu haben sein. Die Buchpremiere am 18. September feiert Torben Kuhlmann in Frankfurt: Um 16 Uhr wird er im Jungen Literaturhaus erwartet, liest dort erstmals aus „Einstein – Die fantastische Reise einer Maus durch Raum und Zeit“ vor – und zeichnet anschließend. Die Lesung wird live gestreamt. Tickets seien bis zu einer Stunde vor Beginn erhältlich.
Der „NordSüd Verlag“ aus Zürich räumt seinem weltbekannten Autor – die Bücher wurden bisher in mehr als 30 Sprachen übersetzt, heißt es seitens des Verlages – mehr Platz und Aufmerksamkeit ein: Ein eigenes Magazin mit Poster auf der Rückseite, Postkarten, Papiertasche und Kunstdrucke ergänzen die unterschiedlichen Werbeangebote aus „Kuhlmanns Welt“.
Mit dem vierten Band in der Mäusereihe wird auch eine eigene Website gestartet: maeuseabenteuer.com eint künftig die Ideen aus Lindbergh, Armstrong, Edison und Einstein. Zu sehen ist hier ein Trailer zum Buch.
Wer einen Instagram-Account hat, findet Torben Kuhlmann bis zum 19. September auf der Seite des „NordSüd Verlages“ – er gibt dort Einblicke in die Arbeit im Atelier in Hamburg und am 17. September ist er hier um 17 Uhr zu erreichen, beantwortet live die Fragen der Bücherfreunde.
September 17, 2020 at 02:48AM
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