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Perseiden: Wo kann man im Kölner Raum die Sternsschnuppen am besten sehen? - Kölnische Rundschau

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Köln -

Jedes Jahr im August erstrahlt ein nahezu magisches Naturschauspiel am Nachthimmel: Die Erde bewegt sich besonders nah am Sternschnuppenstrom der Perseiden vorbei und wir bekommen einen Sternschnuppenhagel zu sehen. Derzeit und noch bis Ende August kann der Meteorstrom der Perseiden am Nachthimmel beobachtet werden - in diesem Jahr sogar mit einer kleinen Bereicherung: Den Kometen „Neowise", kann man ebenfalls mit bloßem Auge am Nachthimmel erblicken.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist er bei entsprechenden Wetter- bzw. Sichtverhältnissen die ganze Nacht etwa Richtung Nordosten zu sehen. Allerdings befindet er sich nicht sehr hoch über dem Horizont, was bedeutet, dass man relativ freie Sicht benötigt, um ihn sehen zu können. „Neowise" ist seit Jahren der erste Komet, der mit bloße Auge gut sichtbar ist.

Nachthimmel perseiden sternschnuppe dpa

Eine Sternschnuppe leuchtet neben der Milchstraße am Himmel.

Foto:

Matthias Balk/dpa

Wann die meisten Sternschnuppen lauern:

Schon Ende Juli erscheinen in jedem Jahr die ersten Perseiden. Im August lohnt sich der Blick gen Himmel dann aber richtig.

Die meisten Sternschnuppen des Perseiden-Stroms werden zwischen dem 9. und 13. August zu sehen sein. Als schönster und reichster Strom des Jahres bescheren die Perseiden uns gewöhnlich bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde. In diesem Jahr ist sogar mit deutlich mehr Meteoren zu rechnen, sagt Astronom Hans-Ulrich Keller. Die höchste Anzahl wird in den Morgenstunden des 12. August erwartet.

Ab dem 13. August nimmt die Sternschnuppen-Anzahl dann stetig ab, etwa am 24. August soll das Schauspiel vorbei sein.

Tipp zum Sternschnuppen gucken

Der Tipp von Carolin Liefke aus dem Vorstand der Vereinigung der Sternfreunde: Einen dunklen Beobachtungsposten wählen, diesen frühmorgens vor der Dämmerung beziehen - und einen Liegestuhl mitbringen. Darin lasse sich der Himmel gut beobachten. In welche Richtung man schaue, sei eigentlich egal: „Die Sternschnuppen ziehen quer über den ganzen Himmel.“

Hans-Urlich Keller hat außerdem noch einen Tipp zur Uhrzeit: Die beste Beobachtungszeit liegt zwischen 23 Uhr und 4 Uhr morgens.

Ihren Namen haben die Perseiden übrigens, weil sie scheinbar dem Sternbild Perseus entspringen. Ursache für das Phänomen sind Trümmerteilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle, die auf seiner Flugbahn um die Sonne fliegen. Die Erde kreuzt auf ihrer Bahn diese „Staubwolke“. Wenn die Kometenteilchen in die Atmosphäre eindringen, kommt es zu den Leuchtspuren.

Vor dem Lichtsmog fliehen

In der Großstadt ist es meist schwierig, Sterne zu beobachten. Der Grund dafür ist, dass das künstliche Licht das natürliche Licht der Sterne überstrahlt. Wegen des sogenannten Lichtsmogs empfiehlt es sich, einen Beobachtungspunkt weit weg von großen Städten zu wählen - oder zumindest Orte in der Stadt, an denen es etwas dunkler ist. (mit dpa)

An diesen Orten im Rheinland wird die Sternschnuppen--Nacht besonders magisch

1. Sternenpark Nordeifel

Besonders wenig Lichtverschmutzung gibt es im Nationalpark Eifel. Seit April 2019 hat der Sternenpark die endgültige Anerkennung als Schutzgebiet erhalten und ist damit als erster International Dark Sky Park in Deutschland ausgewiesen. Hier wird sich bewusst für den Schutz des nächtlichen Sternenhimmels eingesetzt. Der Sternenpark ist ein wahres Paradies für Astronomen, denn in den Wäldern und geschützten Offenland-Flächen steht kaum ein Haus. Die Sternwarte der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ bietet unter Corona-Auflagen Führungen rund um den sternenreichen Nachthimmel im Nationalpark Eifel in deutscher und englischer Sprache an. Himmelsbeobachtungen mit Teleskopen und Großfeldstechern werden tagsüber und abends angeboten. Anmeldung unter info@sterne-ohne-grenzen.de. Mit ein wenig Glück ergattert man hier noch ein Plätzchen, aber auch wer sich selber auf den Weg macht, bekommt viel zu sehen.

Die Sternenwarte liegt auf dem Internationalen Platz Vogelsang - unweit der Bundesstraße 266 zwischen Schleiden-Gemünd und Simmerath-Einruhr. Besucher parken auf dem am Kreisverkehr gelegenen Parkplatz Walberhof. Von dort geht man etwa 450 Meter über den Kreisel, entlang der Straße Richtung Forum Vogelsang. Die Sternwarte liegt auf der linken Seite.

Sternenwarte Vogelsang IP, 53937 Schleiden, 0221 44900586
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www.sterne-ohne-grenzen.de

2. Tomburg bei Rheinbach

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Tomburg bei Rheinbach

Die um 900 n.Chr. als Herrensitz erbaute Tomburg ist heute nur noch eine Ruine. Von ihr ist lediglich noch der Bergfried und Brunnen übrig, die vor einigen Jahren aber restauriert wurden und gut in Schuss sind. Sie liegt auf dem Vulkankegel des Tombergs in einem kleinen Naturschutzgebiet in Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis.

Vor der Burg kann man sich auf einigen Bänken hinsetzen und weit in den Himmel blicken. Die Aussicht reicht bis über Bonn und das Siebengebirge, über dem dann in der Nacht die Sterne glitzern. Ein Besuch lässt sich mit einer vorangegangen Wanderung und einem Picknick verbinden. Es gibt einen Wanderparkplatz etwa 300 Meter entfernt: Über die A61 kommend, die Abfahrt Altendorf nehmen und Richtung Wormersdorf halten. Der Tomburgstraße folgen, bis auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg fahren. Nach etwa 500 Metern rechts abbiegen und weitere 200 Meter fahren, dort liegt der Parkplatz.

Tomburg Rheinbach, 53359 Rheinbach
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www.rheinbach.de

3. Rauf auf das Siebengebirge

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Das Siebengebirge aus südöstlicher Richtung


Die Margarethenhöhe in Königswinter im Stadtteil Ittenbach ist ein beliebter Startpunkt für Wanderungen. Doch auch nachts lohnt es sich, den Wanderparkplatz anzusteuern: Auf 320 Metern Höhe im Naturschutzgebiet Siebengebirge ist man den Sternen gleich ein gutes Stück näher. Von hier aus kann man sich ein schönes Fleckchen Erde suchen, von dem aus man den Himmelsregen betrachten kann. Fast fühlt es sich an, als fielen die Sterne mitten in die hohen Bäume hinein.

Zum Parkplatz (kostenpflichtig): Mit dem Auto über die A59 und B42 bis Ausfahrt Königswinter, dann auf der Ferdinand-Mülhens-Straße (L331) Richtung Ittenbach bis Margarethenhöhe, Parkplatz an der Einmündung Löwenburger Straße. Im Siebengebirge gibt es weitere schöne Aussichtspunkte, von denen man den Himmel gut im Blick hat wie den kleinen und großen Ölberg oder den Geisberg. Hier ein Überblick.

Parkplatz Margarethenhöhe, an der  L331, 53639 Königswinter
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www.siebengebirge.com

4. Vulkanregion Laacher See

laacher see

Luftbild von Mendig mit dem Laacher See und dem Kloster Maria Laach in der Eifel

Foto:

picture-alliance/ dpa

Zum Sterne gucken muss es nicht immer ein hoher Berg sein: Relativ gute Sicht auf die Himmelskörper bietet auch die idyllische Seenlandschaft der Vulkaneifel. Denn auch über Wasser hat man häufig einen weiten, ungestörten Blick und in Wassernähe kommen ganz schnell Urlaubsgefühle auf. Hobby-Astronomen können sich am Laacher See, nahe der Benediktinerabtei Maria Laach, einen Platz suchen, denn in der Nähe des Geoparks Vulkanland Eifel stören ebenfalls kaum Lichtquellen beim Blick nach oben.

Der Laacher See ist das größte Naturschutzgebiet in Rheinland-Pfalz und vulkanischen Ursprungs. Er ist umgeben von Waldzonen und Wiesen, auf denen sich sicherlich ein schönes Plätzchen zum Verweilen findet. Wie überall in der Natur, wird es hier am Abend kälter als in der Stadt. Daher wäre es ratsam, sich eine Jacke einzustecken.

Laacher See, 56653 Glees
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www.vulkanregion-laacher-see.de

5. Sonnenberg in Odenthal-Voiswinkel

Blick vom Sonnenberg

Der Blick vom Sonnenberg, in weiter Ferne kann man die Spitzen des Doms und den Colonius sehen.

Foto:

Petra Bauchmüller

Im Bergischen gibt es einige Orte, an denen man der Großstadt entkommen kann und trotzdem noch einen schönen Blick auf sie hat. Beispielsweise auf dem Sonnenberg in Odenthal-Voiswinkel, der, wie Scheuren oder Eikamp, Teil der Höhenroute ist. Von hier aus kann man sogar die Türme des Kölner Doms erblicken. Tagsüber ist man der Sonne ganz nah. Diese ist ja auch nur ein Stern. Dank der weitläufigen Wiesen kann man auch in der Nacht, wenn sie denn klar ist, den Himmel fast in alle Richtungen nach tanzenden Sternen absuchen. Über die Oberborsbacher Straße gelangt man noch hinter der Tagungsstätte „Haus Sonnenberg“ zu einem Wanderparkplatz, der gleich an die Wiesen grenzt. Die Wege von dort aus sind asphaltiert, ein barrierefreier Besuch also möglich.

Einige Hundert Meter weiter befindet sich die Milchtankstelle "Büchel's Blick", an der sogar in der Nacht noch frische Landmilch selber gezapft werden kann. Mehrere Bänke bieten dort auch Sitzgelegenheiten.

Parkplatz Sonnenberg: Oberborsbacher Straße 35, 51519 Odenthal
Milchtankstelle: Oberborsbacher Straße 63, 51519 Odenthal, Facebook-Seite

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6. In der Kölner City

Blick vom Herkulesberg

Und wenn es doch die Innenstadt sein muss? Wer es nicht schafft, noch vor den Vögeln aufzustehen, um ins Naturschutzgebiet zu fahren, muss sich nicht grämen. Denn in der Kölner Innenstadt gibt es – auch wenn der Lichtsmog hier natürlich entsprechend groß ist – ein paar Plätze zum Sterne gucken, die sicher auch in Ordnung sind. Für die hellsten Sternschnuppen reicht ein Platz, der in großen Teilen von den Stadtlichtern abgeschottet ist.

Der Rheinpark kommt dafür zum Beispiel in Frage. Auch in Parks wie dem Stadtwald oder dem Herkulesberg ist es dunkler. Von einigen Kölnern empfohlen wurden ebenfalls die Südbrücke oder das Dach des Schokoladenmuseums, um die Lichter der Stadt zu vergessen. Und den ein oder anderen Wunsch auszusprechen.

Herkulesberg Köln, 50670 Köln, Rheinpark, 50679 Köln,
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Extra-Tipp von Vorstand des Vereins Sternwarte Siebengebirge

7. Rodderberg in Wachtberg

Sternschnuppe dunkeler himmel

Immer wieder schön.

Foto:

Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp

Wer gerne im Rhein-Sieg-Kreis wandert, hat vielleicht schon Erfahrung auf der Feuerroute gemacht. Diese führt von Wachtberg bis Rheinbach und greift an sechs Stationen das Thema „Feuer“ auf. Eine dieser Stationen ist der Rodderberg, der jüngste Vulkan im Drachenfelder Ländchen. Diese Anhöhe bietet eine wunderbare Sicht. Ein Vorstandsmitglied des Vereins Sternwarte Siebengebirge empfiehlt diesen Ort auch zum Sternegucken. Insbesondere wegen der tollen Rundumsicht eignet sich dieser Platz besonders gut, sagt er.

Die Route, die er empfiehlt, um dorthin zu gelangen, gibt es hier zu sehen. Der Weg führt zur Broichhofkappelle, die sich neben dem Gut Broichhof und ein wenig überhalb der Station Rodderberg befindet. Von hier kommt man auch gut zum Aussichtspunkt Rodderberg.

Wann kommt der nächste Meteorschauer?

Wenn die Perseiden vorbei sind, dauert es wieder eine Weile bis zu den nächsten Meteorschauern. Erst im Oktober erleben wir wieder gehäuft Sternschnuppen am Himmel. Anfang Oktober kommen zunächst die Draconiden und zwei Wochen später die Orioniden.

  1. 7 Orte zum Sternschnuppen gucken im Kölner Raum
  2. Welche Himmel-Highlights gibt es im Jahr 2020?



August 07, 2020 at 07:00PM
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Perseiden: Wo kann man im Kölner Raum die Sternsschnuppen am besten sehen? - Kölnische Rundschau

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